Alarmanlagen: Darauf müssen Sie beim Kauf achten

Worauf Sie beim Kauf einer Selbsteinbau-Alarmanlage achten sollten

Der folgende Artikel ist ein Leitfaden zum Kauf einer Alarmanlage für den Selbsteinbau.

Dabei gehen wir auf Ausstattungs-Merkmale und Kosten ein und geben Tipps zur Auswahl eines passenden Systems.

Alarmanlage mit Sirene

In den vergangenen Jahren konnten wir zahlreiche Systeme ausprobieren. Darüber hinaus haben wir durch Gespräche mit Kunden viel Interessantes erfahren, das wir an dieser Stelle mit Ihnen teilen. So bleibt Ihnen hoffentlich unnötiger Ärger erspart.

Vorüberlegungen

Man sollte sich gut überlegen, ob man eine Alarmanlage* selbst einbauen will. Zum einen sind die meisten Geräte alles andere als einfach einzurichten. Zum anderen verfügt man als Normalbürger in der Regel nicht über die Erfahrung, um die Einbruch-Überwachung richtig planen zu können. Das soll nicht heißen, dass man es selbst nicht hinbekommt. Es ist nur entsprechende Einarbeitung und ein hoher Zeitaufwand dafür nötig.

Weiterhin muss auf die Wichtigkeit der mechanischen Sicherung hingewiesen werden. Eine Hausalarmanlage kann einen Einbruch am Ende nicht verhindern. Sie ist aber sinnvoll in Kombination mit einer guten mechanischen Sicherung von Fenstern und Türen. Diese macht es Einbrechern schwer, sich Zugang zum Haus zu verschaffen, indem z. B. ein Fenster aufgehebelt wird.

Selbsteinbau-Alarmanlagen: Viel Schatten, wenig Licht

Vorneweg sei gesagt, dass die meisten Selbsteinbau-Systeme ihr Geld nicht wert sind. Sie sind entweder zu kompliziert zu bedienen oder arbeiten unzuverlässig. Leider werden auch immer mehr Billigsysteme über den Online-Handel vertrieben, für die keinerlei telefonische Unterstützung angeboten wird. Man kann sich vorstellen, wie viel Frust das bei den Kunden auslöst.

Von den vielen Modellen kann nur eine Handvoll guten Gewissens empfohlen werden, weil sie einen guten Mix aus einfacher Bedienung und hohem Sicherheitsstandard bieten. Worauf Sie achten sollten, dazu später mehr.

Voraussetzungen

Was braucht man überhaupt zum Betrieb einer Alarmanlage?

Neben einer freien Stromsteckdose für das Hauptgerät benötigt man meist eine SIM-Karte in Normalgröße (1,5 × 2,5 cm). Über die SIM-Karte kann die Anlage einen telefonischen Alarm oder eine SMS senden. Alarmanlagen, welche über SIM arbeiten, werden auch GSM-Alarmanlagen genannt. Das war es auch schon an Voraussetzungen.

Es gibt aber auch Alarmanlagen, die über WLAN arbeiten und daher drahtloses Internet benötigen. Das gilt besonders für smart-Home-fähige Alarmanlagen, also jene, mit denen man seine Hauselektronik steuern kann.

Planung

Bevor man in den nächsten Laden geht, um sich eine Alarmanlage zu kaufen, sollte man ein Konzept erstellen.

Dort legt man fest, welche Türen, Fenster und Räume überwacht werden sollen. Aus dem Konzept leitet man dann den Bedarf an Alarmsensoren ab. Bei Türen und Fenstern kommen überwiegend die gleichen Sensoren zum Einsatz. Für die Raumüberwachung nimmt man Bewegungsmelder.

Wer Haustiere hat, sollte zudem darauf achten, tierimmune Bewegungsmelder zu kaufen. Diese reagieren erst bei größeren Objekten, aber nicht bei Hunden und Katzen. Achtung: nicht alle Hersteller haben haustierfreundliche Bewegungsmelder im Programm!

Es stellt sich hierbei auch die Frage, ob man nur Einbrüche überwachen will oder auch andere Gefahren. Beispielsweise bieten Alarmanlagen-Hersteller auch Rauchmelder, Gasmelder oder Wassermelder an, die dann per Funk überwacht werden und Ihnen im Notfall eine Meldung aufs Handy schicken.

Merkmale guter Alarmanlagen

Folgende Punkte sollten von einer Alarmanlage erfüllt werden:

  • Sabotageschutz: Damit das System nicht so leicht außer Kraft gesetzt werden kann, muss ein Sabotageschutz vorhanden sein. Viele Systeme haben mindestens einen mechanischen Sabotageschutz. Dadurch wird ein Alarm ausgelöst, wenn jemand die Alarmanlage gewaltsam entfernt. Bessere Systeme wie die Blaupunkt SA 2700 erkennen zudem, wenn das Funksignal gestört ist und arbeiten auf einer sicheren Funkfrequenz (868 MHz).
  • Einfache Bedienung: Die Bedienung muss nach kurzer Einarbeitung intuitiv möglich sein. Schließlich benutzt man ein Alarmsystem im Alltag und will nicht jedes Mal das Benutzerhandbuch herausholen müssen. Sprechen Sie daher am besten mit anderen Leuten, die das System bereits verwenden oder lesen Sie die Kundenrezensionen auf Amazon (die mit 4 oder weniger Sternen).
  • Flexibel einstellbar: Die Anlage sollte sich flexibel einstellen lassen, sodass verschiedene Überwachungs-Szenarien möglich sind. Dazu gehört auch eine Teilscharfschaltung der Anlage. Dabei werden nur gewisse Bereiche überwacht, und andere nicht. Wer beispielsweise nachts die Außenhaut überwachen will und die Innenräume aber nicht, nutzt eine Teilscharf-Schaltung.
  • Notstrom-Versorgung: Gute Systeme haben einen Notstromakku, der die Überwachung auch bei Stromausfall oder bei böswilliger Strom-Abschaltung aufrechterhält. Je länger die Akkulaufzeit ist, umso besser.
  • Erweiterbar: Grundsätzlich sind die meisten Selbsteinbau-Sets erweiterbar. Allerdings sollte man prüfen, welches Zubehör vom Hersteller angeboten wird. So lässt sich das System in der Zukunft ausbauen.
  • Telefonischer Support: Alarmanlagen sind für die meisten Leute, und da ergeben sich zwangsläufig Fragen. Hat man keinen Ansprechpartner, ist man allerdings aufgeschmissen. Prüfen Sie daher, dass der Anbieter eine öffentliche Hotline-Nummer hat.

Kosten

Eine gute Funkalarmanlage zum Selbsteinbau kostet rund 300 Euro als Basispaket. Darin enthalten ist alles, was man zum Betrieb der Anlage benötigt:

  • Alarmzentrale (Hauptgerät)
  • Alarmsensoren (Fenster- und Türkontakte, Bewegungsmelder)
  • Handbuch
  • Netzteil
  • Installationsmaterial

Zusätzlich müssen weitere Fenster- und Türkontakte und ggf. Bewegungsmelder hinzugekauft werden, denn in den Basispaketen sind überwiegend nur ein oder zwei Sensoren enthalten. Bei guten Alarmanlagen kosten die Alarmsensoren ungefähr 60 EUR pro Stück.

Man findet natürlich auch günstigere Systeme. Allerdings haben diese einen geringeren Funktionsumfang und nicht alle der oben aufgeführten Punkte werden erfüllt.

Alarmanlagen-Anbieter und Hersteller

Nachfolgend eine Auswahl der wichtigsten Anbieter von Selbsteinbau-Alarmsystemen. Alle haben einen deutschen Kundendienst, an den man sich telefonisch wenden kann.

Der deutsche Hersteller ABUS hat mehrere Funkalarmanlagen im Programm. Sie sind technisch ausgereift und haben ausgeklügelte Sicherheitsmechanismen, die man sonst nur in teureren Einbruchmeldeanlagen findet. Aufgrund der vielen Einstellungs-Optionen ist die Programmierung nicht so einfach.

Die Alarmanlagen von Blaupunkt sind auch recht beleibt. Dies liegt unter anderem daran, dass sich die Systeme bequem über eine Smartphone-App steuern lassen. Zudem ist die Einbindung weiterer Funkmelder zur Überwachung weiterer Risiken möglich.

Besonders einfach zu bedienen sind die Alarmanlagen von OLYMPIA. Für wenig Geld bekommt man hier einen guten Basisschutz. Die Anlagen nutzen den reservierten Funkkanal von 868 MHz, haben jedoch leider keine Sicherung gegen Manipulation.

Interessant ist auch die GSM-Alarmanlage von LGtron. Sie bietet gute Erweiterungsmöglichkeiten und das Zubehör ist nicht so teuer wie bei den bekannten Marken.

Wer auf Smart-Home-Steuerung Wert legt, für den sind die Lupus Alarmanlagen XT1 und XT2 interessant. Man kann aus einem großen Topf an Zubehör zur Gefahrenüberwachung und Haus-Steuerung wählen, und alle Komponenten über eine Web-Schnittstelle überwachen. Voraussetzung ist natürlich eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Heim-Netzwerken und PCs.

Mit dem System von Egardia habe ich persönlich noch keine Erfahrung gemacht. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Smart Home und einfacher Bedienung per Smartphone. Preislich bewegt sich das System im üblichen Rahmen. Gegen eine monatliche Gebühr kann man jedoch einen Service dazubuchen, der zusätzliche Steuerungs- und Benachrichtigungs-Funktionen bereitstellt.

Weitere Informationen zu Alarmanlagen

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