Test: Lupus XT2 Plus Alarmanlage

Wer auf moderne Überwachungstechnik und Smart-Home Funktionen Wert legt, der sollte sich die Lupusec XT2 Alarmanlage* anschauen.

Wir haben die Alarmanlage bei einem Test genauer unter die Lupe genommen. Das Gerät wurde uns von der Firma Lupus Electronics kostenlos zur Verfügung gestellt.

Lupus XT2 Alarmanlage
Lupus XT2 Alarmanlage (Plus-Set)

Lupusec XT2 Alarmanlage

Bei der Lupus XT2* handelt es sich um eine integrierte Lösung zur Einbruch- und Gefahrenüberwachung, zur Videoüberwachung sowie zur Hausautomation (es handelt sich um eine Smart Home Alarmanlage).

  • Einbruchüberwachung: Erkennung von unbefugtem Zutritt mittels Sensoren
  • Gefahrenüberwachung: Erkennung von Rauch, Wasserschäden und weiterer Gefahren
  • Videoüberwachung: Beobachtung kritischer Bereiche im Haus und draußen
  • Hausautomation: Steuerung elektrischer Hausgeräte oder Beleuchtungs-Steuerung

Integriert bedeutet hier, dass man das gesamte Haus über ein einziges System überwachen und fernsteuern kann. Das ist ein großer und umfassender Fortschritt gegenüber früheren Zeiten, wo man für jede Anwendung ein eigenes System installieren musste welches wiederum über eine separate App gesteuert wurde.

Der Leistungsumfang ist also beachtlich, allerdings erfordert die Einrichtung des Systems auch gewisse technische Kenntnisse. Was viele erfreuen wird ist, dass die Lupus XT2 ihre Daten selbst abspeichert und nicht in einer externen Cloud.

Immer wieder bietet Lupus zudem Software-Updates an, mit welchen Fehler behoben oder neue Funktionen ins System gebracht werden.

Überblick

Das Lupus XT2 Plus-Paket kommt mit folgendem Lieferumfang:

  • Alarmzentrale mit eingebauter Sirene
  • 1 Bewegungsmelder
  • 1 Tür- / Fenstersensor
  • 1 Funksteckdose mit Stromzähler
  • Netzkabel
  • tragbares Bedienmodul
  • 1 Rauchmelder

Zusätzliche Sensoren und Zubehörteile können direkt über Amazon erworben werden.

Was brauche ich zum Betrieb?

Um den kompletten Leistungsumfang nutzen zu können, braucht man Folgendes:

  • 1 freie Steckdose für die Alarmzentrale
  • 1 Mini-SIM-Karte
  • Internet-Router
  • Internet-Zugang

Abgesehen von diesen technischen Voraussetzungen braucht man auch  gewisse Erfahrung im Anbinden von Computer-Peripherie. Wer mit dem Computer auf Kriegsfuß steht und bei Netzwerkproblemen schnell verzweifelt, der sollte sich eine einfachere Alarmanlage kaufen wie etwa die Blaupunkt SA 2900-R.

Installation und Einrichtung

Für die Installation orientieren wir uns an dem umfangreichen Handbuch, das mit Schaubildern jeden Schritt erklärt.

Die Zentrale kann entweder aufgestellt oder an der Wand festgeschraubt werden. An der Rückseite befindet sich der Stromanschluss sowie der Netzwerk-Port zum Anschluss an den LAN-Router (bspw. Fritzbox). Ein Internetanschluss ist erforderlich, um das System auch von außen fernsteuern zu können.

Lupus XT2 Alarmzentrale
Lupus XT2 Alarmzentrale
Lupus XT2 Zentrale
Rückseite der Alarmzentrale

Test-Szenario: Anschluss an eine FritzBox

In unserem Test schließen wir die XT2 an unsere Fritzbox an. Man könnte sie aber auch an jeden anderen Internet-Router anschließen. Das LAN-Kabel wird in einen der gelben Steckplätze an der Rückseite der Fritzbox eingesteckt. Außerdem stecken wir das Netzkabel der Alarmanlage ein.

Was ist nun als nächstes zu tun? Laut Handbuch müssen wir uns in die Web-Oberfläche der Lupus XT2* einloggen. Das geht beim ersten Einloggen nur über die mitglieferte CD, auf der sich ein Softwareprogramm befindet. Aber was macht man, wenn man kein CD-Laufwerk hat, so wie wir in unserem Fall?

Wir haben einen alternativen Weg gefunden, um die CD nicht verwenden zu müssen:

  • Man meldet man sich über http://fritz.box an der Fritzbox an.
  • Dann geht man auf Heimnetz > Heimnetzübersicht
  • Dort findet man folgenden Eintrag (die Nummer mag in Ihrem Fall anders lauten):
Lupus XT2 in Fritzbox finden
Bei diesem LAN-Gerät handelt es sich um die Lupus XT2

Da unsere anderen Geräte nur über WLAN eingebunden sind, muss es sich bei dem Gerät um die Lupus XT2 handeln.

Wir klicken auf den Gerätenamen, und der Browser leitet uns zum Anmeldescreen der XT2.

Lupus XT2
Das Admin-Passwort finden Sie im Handbuch

Danach fragt der Einrichtungsassistenten einige Grundeinstellungen ab und man kann das Admin-Passwort ändern. Die IP-Adresse kann entweder dynamisch erzeugt oder statisch hinterlegt werden. Außerdem legen wir einen eigenen Host-Namen für das Alarmsystem an.

Fernzugriff einrichten

Um auch von außen auf die Alarmanlage zugreifen zu können, muss eine Porterweiterung in Ihrem Router vorgenommen werden. Wie das genau gemacht wird, steht im Benutzerhandbuch Ihres Routers.

Einrichtungsassistent der Lupus XT2
Mit dem Einrichtungsassistenten verläuft die Installation problemlos

Zugriff auf die Web-Oberfläche

Sobald man den Einrichtungsassistenten abgeschlossen hat, gelangt man auf die Weboberfläche. Diese gibt alle wichtigen Informationen über den Status der Alarmanlage, und man kann gezielt Einstellungen vornehmen.

So kann man beispielsweise neue Sensoren einbinden , die Alarmanlage scharf und unscharf stellen oder zusätzliche Benutzer anlegen.

Weiterhin findet sich dort das Einstellungsmenü für die Smart Home-Steuerung. Dort lässt sich für jedes Modul der Alarmnlage ein Zeitplan einprogrammieren, der das Gerät wahlweise ein- oder ausschaltet. Über solche Automationsregeln kann beispielsweise die Heizung in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur reguliert werden.

Unser Eindruck vom Installationsvorhen ist durchweg positiv. Dank des Installations-Assistenten werden alle wichtigen Parameter abgefragt und das System passend eingestellt.

Funktionen

Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Funktionen vor. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir in diesem Test den Schwerpunkt auf die Alarmanlagen-Funktionen richten.

2 getrennte Alarmkreise programmierbar

Die Einbruchüberwachung kann in 2 getrennte Alarmkreise unterteilt werden. Was bedeutet das?

  • Nehmen wir an in Ihrem Haus gibt es zwei Wohnungen. Die eine bewohnen Sie, und die andere vermieten Sie an jemand anderes. Die vermietete Wohnung verfügt zudem über einen separaten Eingang.
  • Wenn Sie in Urlaub fahren soll Ihre Wohnung permanent überwacht werden, nicht jedoch die Wohnung Ihres Mieters. Mit der Lupus XT2 können Sie beide Wohnungen getrennt überwachen, als würde es sich um zwei Häuser handeln.

Aufschaltung an Leitstelle

Für viele interessant ist auch die Möglichkeit zur Aufschaltung an eine Notruf-Leitstelle. Die Leitstelle wird bei einem Alarm informiert und ruft im Bedarfsfall Ihre Nachbarn oder Angehörigen an. Auch die Polizei bzw. Feuerwehr oder ein Wachdienst in Ihrer Stadt kann gerufen werden. Hierfür muss mit einer Leitstelle ein Service-Vertrag abgeschlossen werden (Kosten: Je nach Leistungsumfang zwischen 20 und 70 Euro pro Monat).

Bedienung

Was die Bedienung der Alarmanlage betrifft, hat man bei Lupus den Fokus auf Bedienkomfort und Bedien-Vielfalt gelegt. Das System lässt sich über folgende Kanäle bedienen:

Web-Oberfläche

Sie bietet die meisten Einstellmöglichkeiten und zeigt den aktuellen Systemstatus an. Der Zugriff ist sowohl von Zuhause als auch aus der Ferne, d.h. aus einem anderen Netz, möglich.

Fernbedienung (nicht im Lieferumfang enthalten)

Eine Fernbedienung ist für die bequeme Bedienung der Alarmanlage essentiel. Daher finden wir es schade, dass man sie nicht ins Standardpaket gepackt hat. Über die Fernbedienung kann das Alarmsystem quasi “aus der Hosentasche” scharf und unscharf geschaltet werden.

Tag Reader und Chip (im Lieferumfang enthalten)

Der Tag Reader ist eine kleine Plastikbox mit integriertem RFID-Scanner. Er dient dazu, durch einfaches Drüberwischen mit dem Chip die Alarmanlage scharf oder unscharf schalten zu können.

Beim Installieren haben sich für uns einige Fragen ergeben: Muss der Tag Reader irgendwo festgeschraubt werden oder lässt man ihn einfach auf der Ablage liegen? Von außen gibt es keine Bohrlöcher, allerdings lässt der Sabotagekontakt an der Rückseite darauf schließen, dass das Gerät zur Wandmontage vorgesehen ist. Im kleingedruckten Beipackzettel finden wir dann den Hinweis, dass man das Teil über die mitgelieferten Schrauben montieren muss.

Smartphone-App

Die Lupusec App gibt es für iOS und Andoid im App Store und auf Google Play. Über die App sieht man den aktuellen Systemstatus und kann Einstellungen vornehmen

Keypad (nicht im Lieferumfang enthalten)

Das Keypad wird üblicherweise im Eingangsbereich an der Wand montiert. Mit ihm kann man direkt nach Betreten des Hauses die Alarmanlage deaktivieren. Hierfür gibt man einfach über die Tasten den selbst festgelegten PIN-Code ein.

Positiv fällt uns auf, dass sich an der Rückseite des Keypads ein Sabotagekontakt befindet. Über diesen wird erkannt, wenn man versucht das Keypad gewaltsam von der Wand zu reißen. In so einem Fall löst die XT2 automatisch einen Sabotagealarm aus.

Wie die Lupus XT2 im Alarmfall reagiert

Was passiert genau, wenn das Alarmsystem einen Einbruchsversuch erkennt?

In diesem Fall alarmiert die XT2 die in den Systemeinstellungen hinterlegten Personen. Sie entscheiden dabei, wer genau benachrichtigt werden soll. Denkbar wäre die Information Ihrer Nachbarn oder Freunde im Umkreis des Hauses.

Bis zu 20 Rufnummern können hinterlegt werden, und neben der telefonischen Alarmierung lassen sich auch eMail und SMS-Benachrichtigungen empfangen. Hilfreich ist dabei, dass die Lupus XT2 eine genaue Statusmeldung generiert, aus der ersichtlich wird ob es beispielsweise einen Einbruchsversuch gegeben hat oder ob ein Brandmelder reagiert hat.

Begrüßenswert ist die Möglichkeit zur Anbindung eines Wachdienstes. Der Wachdienst kann über SMS oder das Contact-ID-Protokoll Statusmelderungen Ihrer Alarmanlage empfangen und im Bedarfsfall nach dem Rechten sehen.

Bedenken Sie, dass für die Nutzung der telefonischen Benachrichtigung über GSM sowie SMS eine SIM-Karte eingesetzt werden muss.

Sicherheitsmechanismen

Die Lupus XT2* kommt mit den üblichen Sicherheitsmechanismen, wie sie die meisten Alarmanlagen zum Selbsteinbau mittlerweile Standard sind.

Beispielsweise verfügt die Alarmzentrale über eine Notstromversorgung und bleibt daher auch bei Stromausfall für einige Stunden betriebsbereit. Im Fall dass bei einem Gefahrenmelder der Akku zur Neige geht, erhält man vom XT2-System eine Warnmeldung. Das ist nicht nur komfortabel sondern sorgt auch für dauerhafte Sicherheit.

Was ist uns noch aufgefallen?

Die Einbruchsensoren sind mit Sabotagekontakten ausgestattet. Hierbei handelt es sich um kleine Schaltknöpfe an der Sensor-Rückseite, die bei böswilligem Abreißen des Sensors von seinem Untergrund umschalten und einen sogenannten Sabotagealarm auslösen.

Leider verfügt die Alarmzentrale selbst nicht über einen Sabotage-Schalter, wie das bei anderen Alarmsystemen der Fall ist.

Starke Möglichkeiten zur Erweiterung

Wegen seiner tollen Erweiterbarkeit stellt das Lupus XT2-System zahlreiche andere Systeme in den Schatten.

So können bis zu 160 Sensoren angeschlossen werden. Welche Sensoren oder Steuerungskomponenten eingebunden werden, entscheiden Sie selbst. Wer den Schwerpunkt auf die Gefahrenüberwachung legt, findet bei Lupus ein großes Sortiment an zusätzlichen Sensoren wie Rauchmelder, Wassermelder oder ähnliches.

Wer dagegen sein Haus mittels intelligenter Elektronik automatisch steuern will, wird sich über die entsprechenden Zusatzkomponenten wie Funksteckdosen sowie die Unterstützung populärer Smart-Home Protokolle freuen. So wird das bekannte ZigBee-Protokoll ebenso unterstützt wie Philips Hue (Lichtsteuerung) und Amazon Alexa.

Leider wird das Apple HomeKit aber nicht unterstützt.

Vergleich XT1, XT2 und XT3

Lupus Electronics ist mit zwei populären Alarmsystemen am Markt, der XT1 und XT2. Neuerdings gibt es auch ein System XT3.

Die wichtigsten Unterschiede haben wir in folgender Tabelle dargestellt.

 Lupus XT1Lupus XT2Lupus XT3
EinbruchüberwachungJJJ
Smart Home-UnterstützungJJJ
Sensoren maximal20160160
Einfache InstallationJJJ
Fernzugriff über Web u. SmartphoneJJJ
Sabotageschutz der ZentraleNNJ
bei Amazon kaufen*bei Amazon kaufen*zur XT3

Fazit –  Lupus XT2 Alarmanlagen-Test

Leistungsstarke Alarmanlage mit guter Erweiterbarkeit, die im Test durch einfache Bedienung und ein durchdachtes Gesamtkonzept überzeugt. Aufgrund des großen Funktionsumfangs sollte man die Einrichtung aber nicht unterschätzen.

Einen Tag sollte man sich mindestens nehmen, um sich in das System einzuarbeiten, die Sensoren zu installieren und die Einstellungen vorzunehmen.