Diesmal stelle ich eine Smart-Home-fähige Alarmanlage vor. Es geht um die Lupusec XT1 Funkalarmanlage*.
Der Begriff Smart Home wird Ihnen sicher schon zu Ohren gekommen sein. Dabei geht es um die intelligente Steuerung der Hauselektronik über das Internet.
Hier ein paar Beispiele, was dank Smart Home möglich ist:
- Sie können die Heizung in Ihrer Wohnung über Ihr Smartphone regulieren. So haben Sie es warm, wenn Sie nachhause kommen.
- Auch automatische Abläufe wie das Hoch- und Runterfahren der Rolläden in Abhängigkeit von der Helligkeit oder Uhrzeit lassen sich mit Smart Home-Technologie umsetzen.
Externer Artikel: Was ist ein Smart Home?
Im Folgenden beschreibe ich meinen Eindruck vom Lupusec-System. Zudem gehe ich auf Besonderheiten im Hinblick auf die Einbruch-Überwachung ein.
Lupusec XT1 Alarmanlage
Schon ein Blick auf die Lupus Electronics Homepage zeigt, dass der Hersteller ein Gesamt-Konzept verfolgt, und nicht nur einzelne Module verkauft. Man bekommt ein integriertes System zur Gefahrenüberwachung und zur Steuerung von Hausgeräten.
Das Schöne daran ist, dass sich alle Geräte wie beispielsweise Rauchmelder, Thermostate oder Überwachungskameras über eine zentrale Software beobachten und bedienen lassen. Eine entsprechende App stellt Lupus Electronics bereit.
Den Smart-Home-Aspekt könnte man beliebig vertiefen, allerdings werde ich mich nachfolgend auf die Funktionen zur Einbruchmeldung beschränken.
[rwp-review id=“0″]Starter Pack
Wer sich für die Lupusec XT1 entscheidet, kauft in der Regel das Starter Pack*. Es umfasst die Basisausstattung und enthält das Hauptgerät (Alarmzentrale), ein Keypad, zwei Tür- und Fensterkontakte sowie einen Bewegungsmelder. Um den Einbruchschutz zu vervollständigen ist die Anschaffung einer Außensirene sinnvoll.
Zudem muss man natürlich weitere Funkkontakte hinzukaufen, um wenigstens die Fenster und Türen im Erdgeschoss absichern zu können.
Überblick
Grundsätzlich ist die Lupusec XT1 eine Funkalarmanlage. Das bedeutet, dass alle Komponenten wie die Alarmsensoren und die Außensirene per Funksignal mit dem Hauptgerät kommunizieren. Nur die Überwachungskamera erfordert zum Betrieb eine WLAN-Verbindung.
Das Zusammenspiel der Komponenten sieht man in folgender Grafik.
Das Hauptgerät der XT1* wird per LAN-Kabel mit dem Router verbunden, und kann per Fernzugriff aus dem Internet erreicht werden. Dafür muss man noch über den kostenlosen Dienst von Lupusec eine Dynamic-DNS-Adresse einrichten. Dank dieses Service können Sie die Lupusec-Anlage immer über eine feste Webadresse erreichen.
Die Anbindung von Zusatzgeräten an Router ist nach meiner Erfahrung nicht immer einfach. Deswegen gefällt mir, dass man sich bei Lupus die Mühe gemacht hat, für gängige Router-Modelle spezielle Anleitungen bereitzustellen, welche die notwendigen Einstellungen beschreiben.
Das folgende Video verdeutlicht das grundsätzliche Vorgehen bei der Einrichtung:
Web-Interface
Das Webinterface zeigt auf übersichtliche Weise alle wichtigen Daten zum Zustand der Wohnung.
Zum einen sieht man den aktuellen Status der Alarmanlage und in welchem Modus sich diese gerade befindet. Zum anderen kann man anhand der Ereignis-Historie sehr schön nachvollziehen, ob es irgendwelche verdächtigen Vorfälle gegeben hat. Praktisch ist außerdem, dass man den Batteriestand der Funkkontakte sieht. So muss man nicht regelmäßig jeden einzelnen Funkmelder prüfen, was gerade bei größeren Häusern aufwendig sein kann.
Wer die IP-Kamera eingebunden hat, findet außerdem eine Zusammenstellung der letzten Bildaufnahmen.
Interessant sind auch die Einstellmöglichkeiten über die Web-Oberfläche. Beispielsweise kann die Alarmanlage deaktiviert oder in einen anderen Überwachungsmodus geschaltet werden. Das gibt einem viele Freiheiten, wenn man verreist ist.
Und wer Smart-Home-Komponenten wie Funksteckdosen installiert hat, kann per Knopfdruck angeschlossene Geräte ein- oder ausschalten.
Steuerung: Lupusec XT1 als Einbruchmeldeanlage
Kommen wir nun zu den Steuerungsmöglichkeiten zum Zwecke der Einbruchüberwachung.
Grundsätzlich beherrscht die Lupusec XT1* drei Alarmmodi: Scharf, Unscharf und einen Zuhause-Modus (Home). Zusätzlich kann man für jeden Alarmsensor festlegen, wie er im Alarmfall reagiert.
Damit lassen sich alle wichtigen Überwachungsszenarien abbilden. Beispielsweise kann man nachts den Home-Modus zur Überwachung der Außentüren und Fenster aktivieren, und gleichzeitig die Innenraum-Überwachung ausschalten. So führt nur das Eindringen von Außen zu einem Alarm, nicht jedoch, wenn man sich im Haus bewegt.
Auch eine Auslöseverzögerung lässt sich einstellen. Man aktiviert sie typischerweise für die Haustür, und hat so ein paar Sekunden Zeit, um die Alarmanlage per PIN-Code unscharf zu schalten. Die Verzögerung kann maximal 30 Sekunden betragen, was in jedem Fall ausreicht.
Die Einstellungsmöglichkeiten sind wirklich vielfältig, und man sollte sich etwas Zeit nehmen, um sich mit ihnen vertraut zu machen.
Alarmfall
Interessant ist natürlich, was bei einem Alarm passiert. Zum einen wird die Sirene im Hauptgerät ausgelöst, sofern man nicht den „stillen“ Modus aktiviert hat.
Außerdem kann man sich und weitere Personen per SMS und Email informieren lassen.
Eine Besonderheit ist die Alarmweiterleitung an eine Notrufleitstelle, die mit der XT1 möglich ist. Sie unterstützt nämlich das sogenannte Contact ID-Protokoll, was von vielen Sicherheitsdiensten genutzt wird (eine Liste von Wachdiensten gibt’s auf der Lupusec-Homepage).
Eine telefonische Alarmierung ist bei der XT1 nicht vorgesehen (Die teurere Schwester Lupusec XT2* hat eine integrierte Telefonwähleinheit). Man kann sich streiten, ob die Telefonwahl essentiell notwendig ist oder nicht. Das führt einen zur Grundsatzfrage nach dem Nutzen einer Alarmanlage.
Auch das beste Alarmsystem kann einen Einbruch nicht verhindern, und schon gar nicht sollte man glauben, dank schneller Reaktion die Einbrecher an Ort und Stelle dingfest machen zu können. Stattdessen legt man das Augenmerk besser auf den Abschreckungseffekt und stellt sicher, dass die akustische Alarmierung wirkungsvoll ist (bspw. mehrere Sirenen installieren).
Wer dennoch eine telefonische Warnung wünscht, nimmt besser die Lupusec XT2. Alternativ könnte man einen Service nutzen, der die vom System erzeugten Emails in Sprachnachrichten umwandelt.
Sicherheit
Abschließend möchte ich noch auf einige Punkte eingehen, welche die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Anlage betreffen.
Zum einen funkt die Lupusec XT1* auf der für Alarmanlagen reservierten Funkfrequenz von 868 MHz. Dadurch ist das Risiko einer Funkstörung durch andere Elektrogeräte minimiert. Viele günstige Alarmanlagen benutzen das allgemeine Frequenzband von 433 MHz und sind dadurch störungsanfällig.
Positiv ist außerdem, dass das Alarmsystem den Status der Funkkontakte abfragen kann und somit erkennt, wenn man versehentlich ein Fenster offen gelassen hat.
Ebenfalls erwähnenswert sind die Vorkehrungen gegen Sabotage. Sowohl das Hauptgerät als auch die Funkkontakte besitzen einen Sabotageschutz. Wird ein Sensor gewaltsam weggerissen, löst dies bei scharf geschalteter Alarmanlage einen Sabotagealarm aus.
Fazit – Lupusec XT1 Alarmanlage
Eine vielversprechende Alarmanlage mit spannenden Smart-Home-Funktionen und Sicherheits-Mechanismen, wie man sie sonst nur bei teuren Einbruch-Meldeanlagen findet.
Etwas Einarbeitungszeit muss man schon investieren, um den vollen Leistungsumfang auch tatsächlich nutzen zu können. Außerdem ist ein gewisses Verständnis von Heimnetzwerken und PCs sicherlich hilfreich.
Sollte man allerdings mal nicht weiterkommen, gibt es eine deutsche Hotline, an die man sich als Kunde wenden kann.
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